Verkehr
Angebot abgelehnt – Bahn-Tarifkonflikt spitzt sich zu

Demonstrantinnen und Demonstranten der Gewerkschaft EVG vor dem Berliner Hauptbahnhof. Foto

© Annette Riedl/dpa

Ein erstes Angebot des Konzerns hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft abgelehnt. Das könnte auch für die Fahrgäste bald Folgen haben.

Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) stehen die Zeichen auf Konfrontation. Ein erstes Angebot des Konzerns hat die Gewerkschaft abgelehnt, wie diese mitteilte.

„Wir haben das Angebot, das uns am Dienstagabend um 20.30 Uhr vorgelegt worden ist, und das gerade mal zweieinhalb DIN-A4 Seiten umfasst, nicht als Verhandlungsgrundlage ansehen können“, sagte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch nach dem Treffen in Berlin. Die am Dienstag wieder aufgenommenen Tarifgespräche seien daher nicht fortgesetzt und vertagt worden. Die Bahn bereitet sich vorsorglich auf Warnstreiks vor.

„Es ist wenig nachvollziehbar, dass man nicht mal auf der Basis in Verhandlungen geht“, kritisierte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler den Schritt der Gewerkschaft. „Wir bieten an, und haben auch am Verhandlungstisch angeboten, die Gespräche unverzüglich fortzusetzen.“ Es sei möglich, „dass wir in kürzester Zeit auch hier zu Ergebnissen kommen“, betonte Seiler.

Angebot der Bahn

Die Bahn hatte unter anderem angeboten, die Löhne der rund 180.000 betroffenen Bahn-Beschäftigten in zwei Schritten um insgesamt 5 Prozent anzuheben: In einem ersten Schritt um 3 Prozent ab Dezember dieses Jahres, in einem zweiten um 2 Prozent ab August 2024. Darüber hinaus stellte der Konzern zwei steuerfreie Einmalzahlungen von 1500 Euro im Mai und von 1000 Euro im Januar des kommenden Jahres in Aussicht.