Aufziehender Wahlkampf
„Nicht im nationalen Interesse“: Die Ukraine-Hilfen stoßen bei US-Erzkonservativen zunehmend auf Widerstand

Noch hat Ron DeSantis seine Präsidentschaftskandidatur nicht bekannt gegeben – aber seine Fans sind schon für den Fall vorbereitet.

© Scott Olson/Getty Images / AFP

„Ron DeSantis ist nicht allein“, sagt ein Republikaner warnend über die Worte des Parteifreundes, die Ukraine-Hilfen seien nicht im Interesse der USA. Viele Konservative lehnen die Unterstützung ab – das Thema könnte die Partei im Wahlkampf spalten.

Ein nicht kleiner Teil der Amerikaner hat es schon lange satt, dass ihr Land den Weltpolizisten spielt – vor allem konservative Amerikaner. Donald Trump nahm das in seinem ersten Wahlkampf auf und warb damit, sich künftig aus den Angelegenheiten in fernen Ländern heraushalten zu wollen. Selbst die Nato hielt er für obsolet. Tatsächlich wurde Trump dann ins Weiße Haus gewählt. Er trat zwar nicht aus dem Militärbündnis aus, doch der Wunsch vieler Landsleute nach „America First“ ist geblieben. Bis heute.

Ukraine-Hilfe nicht im „nationalen Interesse“

Mittlerweile hat bereits der nächste US-Präsidentschaftswahlkampf begonnen und Ron DeSantis, möglicher Präsidentschaftsbewerber der Republikaner, teilt die Bedenken gegen das wieder zunehmende US-Auslandsengagement, etwa in der Ukraine. Weiter in einen territorialen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine verwickelt zu werden, sei kein „zentrales nationales Interesse“ der USA, antwortete der Gouverneur von Florida auf einem Fragebogen an potenzielle Präsidentschaftsbewerber. Der Ukraine einen Blankoscheck auszustellen, ohne klare Ziele zu definieren und zu überprüfen, was mit dem Geld passiere, lenke von den wichtigsten Herausforderungen im eigenen Land ab, schrieb er.