Waffenlieferungen
Europäische Rüstungsimporte stark gestiegen
Ein ukrainischer Soldat in Bachmut. Foto
© Evgeniy Maloletka/AP/dpa
Erstmals lässt sich aus einem Bericht des Friedensforschungsinstituts Sipri gebündelt herauslesen, welche Folgen Russlands Krieg gegen die Ukraine für den globalen Rüstungshandel hat. Die europäischen Importe schwerer Waffen nehmen deutlich zu – entgegen dem weltweiten Trend.
Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine schlägt mit voller Wucht auf dem Rüstungsmarkt durch. In Europa stiegen die Einfuhren schwerer Waffen wie Panzer, Kampfjets und U-Boote im Vergleich der vergangenen beiden Fünfjahreszeiträume um 47 Prozent an, die von europäischen Nato-Staaten sogar um 65 Prozent. Das geht aus einem neuen Bericht hervor, den das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri am Montag veröffentlichte. Die Ukraine entwickelte sich schlagartig zu einem der größten Rüstungsimporteure der Erde.
Weltweit nahm das Volumen der Rüstungslieferungen zwischen den Staaten dagegen um 5,1 Prozent ab. Die USA bleiben der absolute Branchenprimus, Deutschland einer der fünf größten Lieferanten.
Weltweit sind die Waffentransfers zurückgegangen
„Auch wenn die Waffentransfers weltweit zurückgegangen sind, sind diejenigen nach Europa aufgrund der Spannungen zwischen Russland und den meisten anderen europäischen Staaten stark gestiegen“, sagte der Sipri-Forscher Pieter Wezeman. „Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine wollen europäische Staaten mehr Waffen importieren – und das schneller.“ Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der von diesen Staaten importierten Waffen stammten laut dem Bericht aus den USA, 5,1 Prozent aus Deutschland.
Sipri geht es bei den Daten traditionell um langfristige Trends. Schaut man…