Gesundheit
Kassenärztechef Gassen: „Deutlich zu viele Krankenhäuser“
Arbeit auf einer Intensivstation. Die Pläne zur Krankenhausreform sehen bundesweit eine einheitliche Einteilung der Kliniken in drei Stufen vor, mit entsprechender Förderung. Foto
© Kay Nietfeld/dpa
Zu viele Krankenhäuser mit zu wenig Personal – der Chef der Kassenärzte hält einen Abbau von Standorten für unausweichlich. Gelingen könne das etwa auch mit der Stärkung ambulanter Behandlungen.
Angesichts der geplanten Krankenhausreform hat der Chef der Kassenärzte, Andreas Gassen, mit Blick auf Deutschlands Kliniken den Abbau von Überkapazitäten gefordert. „Im Zuge der Krankenhausreform werden wir selbstverständlich Krankenhäuser abbauen oder umwandeln müssen. Wer etwas anderes sagt, verschließt die Augen vor der Wirklichkeit“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ/Dienstag). „Wir haben historisch deutlich zu viele Krankenhäuser mit in der Regel deutlich zu wenig Personal. Es wäre daher nur logisch, wenn wir das Personal, das wir haben, an den Kliniken bündeln, die wir ohne Frage brauchen.“
Ein Bettenabbau sei möglich, wenn das Potenzial einer Stärkung ambulanter Behandlungen genutzt werde, sagte Gassen. Von rund 20 Millionen Krankenhausfällen könnten fünf Millionen unmittelbar ambulant behandelt werden, sagte der KBV-Chef. „In Deutschland werden Operationen im Krankenhaus vorgenommen, die im Rest der Welt seit Jahren ambulant gemacht werden.“ Die Leistungen könnten künftig in Praxen, in Versorgungszentren oder auch in Krankenhäusern, in denen Klinikärzte und Niedergelassene zusammenarbeiten, erbracht werden.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) müsse im Zuge seiner Krankenhausreform dann aber auch für gleiche Standards und…