Bundesregierung
Bildungsbündnis ruft zu Reformen im Schulsystem auf
Bettina Stark-Watzinger (FDP, l), Bundesministerin für Bildung und Forschung, sitzt beim Bildungsgipfel neben Astrid-Sabine Busse (SPD), Senatorin für Bildung, Jugend und Familie in Berlin. Foto
© Christophe Gateau/dpa
Wenn die Politik zu einem „Gipfel“ lädt, klingt das nach hochkarätiger Besetzung und wichtigen Beschlüssen. Der „Bildungsgipfel“ wird das wohl nicht erfüllen. Vorab gibt es aber einen dringenden Appell.
Angesichts massiver Probleme an den deutschen Schulen und Kitas ruft ein großes Bündnis aus Stiftungen, Verbänden und Gewerkschaften die Bundes- und Landesregierungen dringend zu tiefgreifenden Reformen auf.
Zentrale Herausforderungen seien der sich auf Jahre abzeichnende Lehrkräftemangel, verfehlte Mindeststandards beim Lernerfolg, der schleppend verlaufende digitale Umbau sowie ungleiche Bildungschancen zwischen Kindern aus reichen und armen Familien. Eine komplexe Bürokratie und die holperige Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen verhinderten zurzeit aber oft spürbare Verbesserungen, heißt es weiter in dem vor dem Bildungsgipfel der Bundesregierung am Dienstag veröffentlichten Appell. Mit dabei sind unter anderem neun große Stiftungen sowie der Lehrerverband und die Gewerkschaften GEW und Verdi.
Gravierende Missstände
Verdi kritisierte, die Missstände seien gravierend. „Hunderttausende Kita-Plätze fehlen und die Kitas können aufgrund der nicht kindgerechten Personalausstattung ihren Bildungsauftrag nicht erfüllen. Dieser Notstand durchzieht Grundschulen und weiterführende Schulen“, hieß es. Eine Folge sei, dass immer noch viele Jugendliche ohne Schulabschluss die Schule verlassen. Chancen und Möglichkeiten der Kinder und Jugendlichen seien weiter abhängig vom…