Nach zwei Jahren Durststrecke ist Sophie Flörsch zurück. „Es fühlt sich sehr gut an“, sagt die 22 Jahre alte deutsche Rennfahrerin der DW. „Ich hatte in den vergangenen beiden Jahren das Ziel, in den Formel-Sport zurückzukehren. Dass es für 2023 geklappt hat, ist toll. Ich bin super happy, wieder Formel 3 zu fahren.“ Und nicht nur das. Flörsch wurde auch in den Nachwuchskader des Formel-1-Rennstalls Alpine aufgenommen, des Werksteams von Renault. „Natürlich bin ich damit meinem Ziel Formel 1 ein Stück nähergekommen, aber es liegt noch ein weiter Weg vor mir.“
Eine Formel-1-Fahrerin Sophie Flörsch würde dem deutschen Motorsport guttun. Der weltweite Formel-1-Boom, der sich unter anderem in einer Umsatzsteigerung von 20 Prozent im Jahr 2022 ausdrückt, ist an Deutschland vorbeigegangen. Entgegen dem internationalen Trend sinken die deutschen TV-Einschaltquoten. Der letzte Grand Prix in Deutschland wurde 2020 auf dem Nürburgring ausgefahren. Und Niko Hülkenberg ist nach dem Abschied von Sebastian Vettel und dem Aus für Mick Schumacher der einzige Deutsche im Fahrerfeld.
„Auch in den Nachwuchsklassen gibt es fast keine Deutschen mehr. Das ist extrem traurig“, findet Flörsch. „Da muss sich etwas ändern, sonst gibt es irgendwann überhaupt keinen deutschen Formel-1-Fahrer mehr. Es fehlt an Förderung in Deutschland, ob von Verbandsseite oder Firmen und Sponsoren. Und das, obwohl wir ein Land mit vielen Automobilherstellern sind.“
Preisexplosion in den Nachwuchsklassen
Viele Motorsportkarrieren scheitern schlicht am Geld. „Der Sport ist extrem teuer, unabhängig vom Geschlecht. Und je höher die Klasse ist, desto teurer wird es“, sagt Flörsch. „Wenn du es nicht aus eigener Tasche bezahlen kannst, besteht die größte Schwierigkeit darin, diese Budgets zusammenzubekommen.“ Inklusive Saisonvorbereitung kostet ein Jahr in der Formel 3 bis zu 1,5 Millionen Euro. Wer kann sich das leisten?
„So traurig es ist, aber viele Fahrer, gegen die ich fahre, haben das Geld…