Gesundheit
Krankenhausreform? Kliniken wollen zunächst Finanzhilfen

Arbeit auf einer Intensivstation. Die Pläne zur Krankenhausreform sehen bundesweit eine einheitliche Einteilung der Kliniken in drei Stufen vor, mit entsprechender Förderung. Foto

© Kay Nietfeld/dpa

Die Kliniklandschaft in Deutschland soll reformiert werden. Krankenhaus-Vertreter sind zwar grundsätzlich offen, fordern aber zunächst schnelle Finanzhilfen, denn vielen Kliniken drohe die Insolvenz.

Klinikvertreter haben erneut vor Krankenhaus-Insolvenzen gewarnt und schnelle Finanzhilfen noch vor der von der Ampel geplanten großen Krankenhausreform gefordert. „Die Krankenhäuser liegen im Schockraum der Notaufnahme, und viele Kliniken werden die politische Therapie des Abwartens nicht überleben“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, in Berlin.

Er verwies auf gestiegene Kosten durch die Inflation und sprach von monatlich auflaufenden Defiziten von 740 Millionen Euro. „Wenn nichts passiert, stehen wir Ende 2023 bei minus 15,6 Milliarden Euro.“

Vertreter der Verbände des Gesundheitswesens, Experten und Gesundheitspolitiker diskutierten in Berlin bei einem Branchentreffen über das Thema. Bei dem jährlich von der DKG organisierten „Krankenhausgipfel“ sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD): „Die Krankenhäuser sind in größter Not.“ Er gehe davon aus, dass sehr viele Krankenhäuser in eine Insolvenzgefahr geraten werden. Er warb für seine große Klinikreform, die in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden soll.

Mehrheit der Kliniken in schlechter Verfassung

DKG-Chef Gaß zeigte sich grundsätzlich offen dafür, forderte aber zunächst „ein Vorschaltgesetz zur wirtschaftlichen Sicherung der…