Diplomatie
Scholz fasziniert von Bhutans „Bruttonationalglück“
Bhutans Ministerpräsident Lotay Tshering (l) und Bundeskanzler Olaf Scholz äußern sich bei einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt. Foto
© Bernd von Jutrczenka/dpa
Das Königreich Bhutan hat weniger als 800.000 Einwohner – und trotzdem einiges zu bieten, was den Bundeskanzler interessiert. Zum Beispiel Klimaneutralität und ein Bruttonationalglück.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich dafür ausgesprochen, den Wohlstand Deutschlands nicht nur am Bruttoinlandsprodukt zu messen. Beim ersten Besuch eines Regierungschefs aus dem Himalaya-Königreich Bhutan zeigte er sich beeindruckt von dem dort erhobenen „Bruttonationalglück“, das neben der Wirtschaftskraft auch andere Faktoren des Wohlbefindens einbezieht.
„Bei der Messung von Wohlstand spielt Bhutan eine Vorreiterrolle“, sagte der SPD-Politiker auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Ministerpräsident Lotay Tshering. „Bhutans Idee, das Glücksgefühl seiner Bürgerinnen und Bürger einzubeziehen, ist faszinierend.“
Die Idee für das Bruttonationalglück hatte in den frühen 1970er Jahren der damalige König Jigme Singye Wangchuck. Es basiert auf Indikatoren wie gutes Regieren, nachhaltige soziale und wirtschaftliche Entwicklung, Kulturförderung und Umweltschutz. Scholz sagte dazu: „Ich finde es sehr sinnvoll unseren Wohlstand nicht nur anhand von ökonomischen Größen zu messen, sondern auch nicht-materielle Faktoren einzubeziehen.“ Mit dem ersten Jahreswirtschaftsbericht der Ampel-Regierung sei ein Schritt gemacht worden, indem man dort auch soziale und Ökologische Indikatoren berücksichtigt habe. Das war im Koalitionsvertrag so vereinbart worden und von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) so umgesetzt worden.
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