Diplomatie
Scholz bekommt Besuch aus dem „Land des Donnerdrachens“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) empfängt heute Bhutans Ministerpräsidenten Lotay Tshering. Foto

© Michael Kappeler/dpa

Das Königreich Bhutan hat weniger als 800.000 Einwohner – und trotzdem einiges zu bieten, was den Kanzler interessieren könnte. Zum Beispiel Klimaneutralität und ein Bruttonationalglück.

Gut zwei Jahre nach Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zu Deutschland ist erstmals ein Regierungschef des Himalaya-Königreichs Bhutan zu einem offiziellen Besuch in Berlin. Ministerpräsident Lotay Tshering wird am Montag von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Kanzleramt empfangen. Bhutan liegt zwischen den beiden Großmächten Indien und China mitten im Himalaya-Gebirge, hat weniger als 800.000 Einwohner und ist etwa so groß wie Baden-Württemberg.

Das buddhistische Land mit seinen mehr als 7000 Meter hohen Gipfeln, das in der eigenen Sprache „Land des Donnerdrachens“ heißt, zählt zu den abgeschottetsten der Welt. Mit Deutschland nahm es erst im November 2020 diplomatische Beziehungen auf.

Obwohl Ministerpräsident Tshering einen der kleinsten Staaten der Welt repräsentiert, wird er in Berlin protokollarisch so empfangen wie ein französischer oder amerikanischer Präsident bei einem Antrittsbesuch: Militärische Ehren vor dem Kanzleramt, gemeinsame Pressekonferenz mit dem Kanzler nach dem Gespräch, Besuch bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue.

Alleinstellungsmerkmal in Sachen Klima

Zu den Gesprächsthemen im Kanzleramt teilte eine Regierungssprecherin vorab nur mit, dass „neben den bilateralen Beziehungen auch geopolitische und globale Fragen im Fokus stehen“ könnten. Das neue Partnerland hat jedenfalls das eine oder…