Internet & Medien
EU will stärker gegen Desinformation vorgehen
Außenbeauftragter der Europäischen Union: Josep Borrell. Foto
© European Council/dpa
Autoritäre Regime verbreiten im Netz oftmals Desinformationen. Besonders Russlands Kriegspropaganda stellt laut EU eine große Bedrohung für Demokratien dar. Deshalb gibt es Pläne, dagegen vorzugehen.
Auch mit Blick auf die russische Kriegspropaganda will die EU stärker gegen Desinformation im Internet vorgehen. Dafür baut sie ein Zentrum zur Analyse und zum Informationsaustausch über Desinformation auf, wie der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell in Brüssel bei einer Konferenz ankündigte.
Die EU wolle damit besser verstehen, wie Desinformationen und Kriegspropaganda aus Staaten wie Russland oder China in der EU verbreitet und organisiert würden. Denn der Ukraine-Krieg werde nicht nur auf dem Schlachtfeld geführt, sondern auch im Internet, um Menschen zu manipulieren. Zudem solle das Zentrum zum Austausch von Erfahrungen und Wissen dienen.
Zusammen mit den Plänen für das neue Analysezentrum wurde am Dienstag eine Untersuchung zu Desinformationen im Internet durch Russland und China vorgestellt. Dafür wurde zwischen Oktober und Dezember 2022 eine Stichprobe von 100 Desinformationen im Internet analysiert. Russland verbreitete demnach Desinformationen auf sozialen Medien, über Konten von diplomatischen Diensten wie Botschaften oder auf dessen Websites. Borrell zufolge warf das russische Außenministerium der EU nach einer Ausbildungsmission in der Ukraine im November 2022 auf seiner Website fälschlicherweise etwa vor, hybride Kriegsführung zu betreiben.
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