Luftverkehr
Verkaufspoker um Flughafen Hahn schlägt hohe Wellen

Tag der offenen Tür im Flughafen Hahn. Foto

© Thomas Frey/dpa

Der Verkauf eines Flughafens im Hunsrück an zwei Käufer ruft die Politik auf den Plan. Dabei spielen auch die Länder Russland, Ukraine und USA eine Rolle. Gibt ein Bundesministerium grünes oder rotes Licht?

Der geplante Verkauf eines einstigen US-Militärflughafens im Hunsrück an einen russischen Investor schlägt in Kriegszeiten Wellen bis nach Berlin. Kurz vor Gläubigerversammlungen für den insolventen Flughafen Hahn am 7. Februar steigt die Spannung, in welche Hände er schließlich gerät. Auch der Bund könnte mitreden. Erinnerungen an den Streit um eine chinesische Minderheitsbeteiligung an einem Terminal im Hamburger Hafen werden wach.

Die NR Holding des Nürburgrings um den Russen Viktor Charitonin und die Mainzer Firmengruppe Richter haben nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur beide unabhängig voneinander jeweils einen Kaufvertrag für den Airport Hahn unterschrieben. Beide haben auch schon den Kaufpreis überwiesen. Allerdings hat die NR Holding mehr gezahlt, so dass sie den Zuschlag bekommen kann – wenn nicht noch der Bund gemäß dem Außenhandelsgesetz Einspruch erhebt.

Das Bundeswirtschaftsministerium hält sich vorerst bedeckt. Ein Ministeriumssprecher sagt am Montag, er könne nicht bestätigen oder dementieren, dass es ein Investitionsprüfverfahren gebe. Es sei eine schwierige und zu prüfende Frage, ob der Flughafen zur kritischen Infrastruktur gehöre. Charitonin findet sich auf keiner EU-Sanktionsliste für Russland, das einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt.

Zwei Kaufverträge sind nicht ungewöhnlich

Ein Experte für Insolvenzen, der seinen Namen nicht…