Kolumne
Perlen der Kreml-Propaganda
Experte bricht mit Propaganda-Regeln – dem Meister der Hetzer vergeht die Sprache
Wladimir Solowjow (r.) in seinem Studio. Manchmal wird der Schwall der Kreml-Propaganda von überraschender Kritik durchbrochen.
© Screenshot Rossija 17stern
Die TV-Shows der Kreml-Propaganda laufen stets nach demselben Schema ab. Die Moderatoren geben den Ton vor. Die geladenen Studiogäste stimmen in den Gesang ein. Doch manchmal singt selbst der bewährteste Sänger plötzlich schief.
An die drei Stunden Sendezeit bekommt Wladimir Solowjow fast jeden Tag im russischen Staats-TV eingeräumt. Flankiert von einem halben Dutzend selbsternannter Experten bellt er die Parolen der Kreml-Propaganda in die Welt hinaus. Die Gesichter der Männer und Frauen, die sich in seinem Studio profilieren dürfen, kennt fast ganz Russland. Denn bis auf wenige Ausnahmen sind es stets dieselben bewährten Leute, die sich hier die Klinke in die Hand geben. Sie haben sich als zuverlässige Sprachrohre des Putin-Regimes erwiesen.
Von Zeit zu Zeit wird der monotone Propaganda-Schwall von so etwas wie Kritik durchbrochen. Der ungeübte Zuschauer könnte es zumindest dafür halten. Tatsächlich werden die vermeintlichen Gegenstimmen gezielt platziert. Mal dienen die kritischen Repliken dem Austarieren der Stimmung in der breiten Öffentlichkeit. Mal werden sie zu demonstrativen Zwecken eingebaut – um wahren Kritikern zu zeigen, wie sie zum Schweigen gebracht werden, sollten sie ihre Stimme erheben.
Doch in einigen seltenen Fällen platzt den Studiogästen angesichts des haarsträubenden Unsinns einfach der Kragen. Jakow Kedmi ist vermutlich einer dieser seltenen Fälle.
„Vergleichen Sie nicht Panzer mit Atomwaffen!“
In seiner…