35. Todestag
Vorbild oder Verräter? Klaus Fuchs arbeitete an der Atombombe mit – und wurde zum Sowjet-Spion

Klaus Fuchs nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis 1959

© United Archives International / Imago Images

Klaus Fuchs floh vor den Nazis und wurde in Großbritannien zu einem der führenden Physiker. Im „Manhattan-Projekt“ entwickelte er im Zweiten Weltkrieg die Atombombe mit – doch entscheidende Informationen gab er an die Sowjetunion weiter.

Klaus Fuchs weiß schon, was ihm blüht, als es am 3. Februar 1950 an seiner Tür klingelt. Schon länger wird der britische Atomphysiker verdächtigt, für die Sowjetunion zu spionieren. Nun ist seine Tarnung endgültig aufgeflogen, Fuchs hat letztendlich selbst gestanden. Er wird verhaftet und vor Gericht gestellt. Der Richter bezeichnet ihn im Prozess als „gefährlichsten Mann Großbritanniens“. Für Nobelpreisträger Hans Bethe wiederum war Fuchs „der einzige Physiker, der die Welt verändert hat“.

Beides aus gutem Grund: Fuchs gilt als einer der brillantesten Physiker seiner Zeit und arbeitete am „Manhattan-Projekt“ mit – dem berüchtigten militärischen Forschungsprojekt, das die Atombombe entwickelte. Dadurch verfügt er über streng geheime Informationen, die im Kalten Krieg eine entscheidende Rolle spielen können. Fuchs gibt einige dieser Informationen weiter an die Sowjetunion – und muss dafür lange ins Gefängnis.

Klaus Fuchs: Ein Kommunist als Atomphysiker

Geboren wird Klaus Fuchs in Deutschland, 1911 in Rüsselsheim am Main. Er engagiert sich politisch in der kommunistischen Partei KPD, wird nach Hitlers Machtergreifung verfolgt und flieht nach Paris. Später zieht er weiter nach Großbritannien, um dort sein Physik- und Mathematik-Studium fortzusetzen und abzuschließen. Sein Talent zeigt schon der…