Zwei Ereignisse ließen zuletzt weltweit aufhorchen: Der australische Sänger Nick Cave zog in scharfen Worten gegen einen KI-generierten Song „im Stil von Nick Cave“ zu Felde. „Bullshit“, befand Cave, und es lohnt sich, seine Argumente anzuhören. Fast gleichzeitig reichten drei malende Künstlerinnen in den USA eine Sammelklage gegen mehrere KI-Unternehmen ein. Ihr Vorwurf an die maschinellen Bildgeneratoren: Profaner Ideenklau!

Keine Frage: Künstliche Intelligenz hält Einzug in die Kunstwelt, mit welchen Folgen, bleibt abzuwarten. Künstlerinnen und Künstler bangen schon jetzt um ihre Urheberschaft. Der Kunstmarkt macht erste Geschäfte mit KI-Kunst. Computergenerierte Kunst füllt bereits Museumsausstellungen. Wie Künstliche Intelligenz den Ausdruck von Kreativität selbst verändern wird, fragen sich viele.

Es war die Roboterdame Ai-Da, die 2022 auf der Kunstbiennale in Venedig für Aufsehen sorgte. Als erste humanoide Roboterkünstlerin der Welt zeichnete und malte sie – mithilfe künstlicher Intelligenz. Kameras in ihren Augen scannen die Umgebung. Algorithmen verarbeiten die Informationen und lassen den Roboter-Arm Porträts von Menschen zeichnen. Ai-Da’s Schöpfer, der Brite Aiden Miller, hat sie mit einem Team aus Informatikern, Robotik-Experten und Designern entwickelt. Jedes von Al-Das Werken ist einzigartig – aber auch kreativ?

Wenn die Roboter kommen

„Hello, Robot“ hat das Vitra Design Museum bei Basel seine aktuelle Ausstellung genannt. Ihr Thema ist das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine. „Was Menschen an Robotik und Künstlicher Intelligenz grundsätzlich interessiert“, glaubt Kuratorin Amelie Klein, “ ist die ganz alte menschliche Sehnsucht, Gott zu spielen.“ In ihrer Schau steht auch ein Roboter, der Manifeste schreibt. „Dieser Roboter ist dumm wie Brot. Der kann drei Sprachen, Vokabeln, Grammatik, Syntax, aber der versteht nicht, was er schreibt“, so Klein zur Deutschen Welle.

Bunte Parade historischer Spielzeugroboter im Vitra Design Museum