Konflikte
Mali: UN-Bericht deutet Massaker durch russische Söldner an
Blick aus einem französischen Militärhubschrauber auf die malische Stadt Gao. Foto
© Christophe Petit Tesson/EPA POOL/AP/dpa
Rund 1000 deutsche Soldaten sollen für die UN in Mali für Frieden sorgen, doch die Lage dort spitzt sich immer weiter zu. Das beschreibt auch ein vertraulicher UN-Bericht – mit grauenhaften Details.
Soldaten haben im Auftrag der malischen Regierung einem vertraulichen UN-Bericht zufolge im Krisenstaat Mali offensichtlich ein Massaker an mehr als 30 Zivilisten angerichtet. Das von Experten der Vereinten Nationen verfasste und dem UN-Sicherheitsrat übergebene 78-seitige Dokument liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.
Darin werden die Täter als „weiße Soldaten“ beschrieben. Die im Dienste der malischen Militärjunta stehende russische Söldnergruppe Wagner wird dabei zwar nicht direkt genannt, dpa-Informationen zufolge besteht aber kein Zweifel, dass die Fachleute die durch Zeugen beschriebenen Soldaten für Wagner-Angehörige halten. Nicht zuletzt, weil die Art der bei der Tat benutzten Stricke aus russischen Militärbeständen bekannt ist.
Nähe zum Kreml
Seit dem jüngsten Putsch im Mai 2021 regiert im höchst instabilen westafrikanischen Mali eine Militärjunta, die enge Beziehungen zu Russland pflegt und Kämpfer der Söldnergruppe Wagner angeheuert hat. In UN-Kreisen gilt Wagner als kremlnah und ihr Einsatz in Mali als unbestritten. Wachsende Spannungen mit der Regierung und stärker werdende extremistische Gruppierungen beeinträchtigen den Einsatz der UN-Friedenmission Minusma in dem Land zunehmend. Die Bundeswehr ist an Minusma derzeit mit mehr als 1000 Soldaten beteiligt.
Der nun im UN-Bericht dargestellte Vorfall fand demnach Anfang März in Zentralmali an der Grenze zu…