Ausverkauf in Geschäften
„Ich werde alles kaufen, was es zu kaufen gibt“ – H&M-Schließung löst Kundenansturm in Russland aus
Eine lange Schlange bildet sich vor der H&M-Filiale in einem Shppping-Center in Moskau. H&M zieht sich vom Markt in Russland zurück
© Natalia Kolesnikowa / AFP
05.08.2022, 08:11
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Es ist nur ein kurzes Vergnügen: Für den Ausverkauf öffnet H&M ein letztes Mal die Filialen in Russland. Vor den Geschäften bilden sich lange Schlangen.
Mit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine zogen sich zahlreiche Unternehmen vom Markt in Russland zurück – darunter auch die schwedische Modekette H&M. Seit Anfang März waren alle 170 Filialen im Land vorübergehend geschlossen, Mitte Juli kündigte das Unternehmen jedoch an, sich komplett vom russischen Markt zurückziehen zu wollen. Nicht aber, ohne vorher nochmal die Lagerbestände in Russland an den Kunden zu bringen.
Während der Einrichtungskonzern Ikea sich auf einen reinen Online-Ausverkauf festlegte, öffnet H&M in dieser Woche ein letztes Mal einige Filialen in Russland – und löst damit einen wahren Ansturm aus. Fotos im Internet zeigen Hunderte Kunden, die in langen Schlangen vor den Geschäften warten. „H&M schließt, deswegen stehen wir hier. Ich werde alles kaufen, was es zu kaufen gibt“, erklärte eine Kundin namens Irina gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Ekaterina, eine weitere Kundin, sieht die Schließung im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt – ohne den Krieg beim Namen zu nennen, denn dafür drohen in Russland drakonische Strafen. „Der Grund, warum das alles passiert, ist schrecklich. Alles andere ist bedeutungslos – auch, wie wir ohne H&M zurechtkommen werden.“
H&M schließt 170 Filialen in Russland
Gegenüber dem „Guardian“ bestätigte der Modekonzern den Ausverkauf in Russland, der in den meisten Filialen…