Debatte um Eintrittsalter
SPD-Fraktionschef Mützenich lehnt Rente mit 70 ab

„Wer länger als bis 67 arbeiten will, kann das bereits tun“, sagt Rolf Mützenich. Foto

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Gesamtmetall-Chef Wolf hatte eine Anhebung des Rentenalters auf 70 Jahre vorgeschlagen. Nun läuft die Debatte wieder heiß. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich positioniert sich klar.

In der Debatte über ein höheres Rentenalter hat SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich eine weitere Anhebung auf 70 Jahre abgelehnt. „Die Diskussion ist hinter der Zeit. Wer länger als bis 67 arbeiten will, kann das bereits tun“, sagte Mützenich der „Rheinischen Post“. „Im Koalitionsvertrag haben wir vereinbart, das Instrument der Flexi-Rente zu stärken.“ Einer faktischen Rentenkürzung, die eine allgemeine Anhebung des Renteneintrittsalters auf 70 bedeuten würde, werde die SPD-Fraktion jedoch nicht zustimmen.

Der Chef des Münchner ifo-Instituts, Clemens Fuest, schlug in der Zeitung hingegen zusätzlich zu einem höheren Renteneintrittsalter geringere Erhöhungen der Bezüge als in der Vergangenheit vor. „Ein langsameres Wachstum der Renten ist ebenfalls erforderlich“, sagte der Ökonom. „Es ist offenkundig, dass mit steigender Lebenserwartung und weniger Beitragszahlern das Standard-Renteneintrittsalter steigen muss.“ Die zusätzlichen Lasten allein durch höhere Beiträge oder Steuerzuschüsse zu finanzieren, wäre grob unfair gegenüber der jungen Generation und würde Beschäftigung und Wachstum stark beeinträchtigen.

Rentenkasse muss entlastet werden

Für die Grünen forderte Bundestagsfraktionsvize Andreas Audretsch in der Zeitung eine Reform der Rentenversicherung hin zu einer Bürgerversicherung, „in die alle einzahlen, auch Beamte, Abgeordnete und Minister“. Wichtig sei auch eine höhere Erwerbstätigkeit von Frauen und mehr Zuwanderung, um die Rentenkassen künftig zu…