Premier unter Zugzwang
Massenrauswurf und Freedom-Day am 26. Januar: Wie Johnson in der Party-Affäre seine Haut retten will
Die politische Lage wird für Boris Johnson durch die Party-Affäre immer unangenehmer
© Justin Tallis/ / Picture Alliance
von Malte Mansholt
16.01.2022, 19:56 Uhr
Die Party-Affäre wird für den britischen Premier Boris Johnson immer mehr zu einem ernsten Problem. Nun hat er offenbar seine Strategie aus der Krise zurechtgelegt – und plant Befreiungsschläge an mehreren Fronten.
Die Party-Affäre weitet sich immer weiter aus. Ging es erst nur um zwei Lockdown-Partys im britischen Regierungs-Sitz in der Downing Street 10, wurde mittlerweile bekannt, dass dort nahezu wöchentlich gefeiert wurde, während die britischen Bürger und selbst die Königin in ihren Kontakten beschränkt waren. Obwohl Premierminister Boris Johnson selbst wohl nicht mitgefeiert hat, wird die Kritik immer lauter, die Umfragewerte schlechter. Nun plant er den Befreiungsschlag.
Das geht aus einem ausführlichen Bericht der „Sunday Times“ hervor. Demnach sieht Johnson nicht ein, dass er Verantwortung für die Feiern übernehmen soll. Obwohl er Berichten zufolge davon wusste und teils dazu ermutigt habe. „Wie konnte man das alles passieren lassen? Wie ist es dazu gekommen? Warum habt ihr das noch nicht geklärt?“, wütete er dem Blatt zufolge gegenüber Mitarbeitern.
Populismus zur Rettung des Amtes
Dem Bericht zufolge will Johnson nach der Affäre mit nicht nur einem, sondern zwei Plänen seinen Verbleib im Amt sichern. Sie werden intern „Rotes Fleisch“ und „Rettet den Chef“ (Save the big dog) genannt und sollen Johnson vor allem den Rückhalt der britischen Bevölkerung sichern.
Um sich selbst aus der Misere zu befreien, ist der Chef-Rettungsplan wohl die schnellste Variante: „Boris bereitet sich darauf vor, seine Mitarbeiter als…