Es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis in Liverpool ein Jürgen-Klopp-Denkmal enthüllt wird. Jetzt, da der deutsche Erfolgstrainer mit dem FC Liverpool vorzeitig die Premier League gewonnen und damit eine 30 Jahre andauernde Durststrecke der „Reds“ ohne englischen Meistertitel beendet hat. Nach dem Champions-League-Triumph 2019 ist damit endgültig besiegelt, dass Klopp für immer seinen Platz in den Herzen der Liverpooler Fans gefunden hat.
Die emotionale Bindung zur Basis begleitete den 53-Jährigen auf allen bisherigen Stationen seinen Trainerkarriere. Ob zuerst beim FSV Mainz 05, dann aber vor allem bei Borussia Dortmund – seine Aura ist in den Vereinen noch immer spürbar, selbst Jahre, nachdem er sie verlassen hat. Überall hat es Klopp geschafft, die Leidenschaft auf den Platz, die Tribünen und damit auch in die Städte zu zaubern, in denen er arbeitete.
Charismatisch und authentisch
Jonathan Harding, DW Sport
Einen wie ihn lässt man ungern weiterziehen. Klopp ist charismatisch und authentisch. Er lebt seine Leidenschaft für den Fußball, für alle sichtbar. Das macht es leicht, ihn sympathisch zu finden, und geradezu unwiderstehlich, wenn sich dazu noch der sportliche Erfolg gesellt. Wer möchte nicht sein wie Jürgen Klopp?
In Mainz lernte er den Job, weil der Verein ihn einfach machen ließ. Als er sich 2008 unter Tränen von den Fans verabschiedete, sagte Klopp: „Alles, was ich bin, alles, was ich kann, habt ihr mich werden lassen. Alles!“ Auch in Dortmund blieb er sich treu. Er ballte die Faust, reckte sie in den Himmel und suchte immer wieder den Kontakt zur „Gelben Wand“, den treuesten der treuen BVB-Fans auf der Südtribüne.
Klopp schafft Identität
Auch in dieser Stadt entfachte Klopp eine Begeisterung, die weit über den Verein hinausreichte. Obwohl die großen Erfolge schon etwas verblasst waren, als er den BVB schließlich 2015 verließ, blieb doch die Verbindung Klopps zum Verein und seinen Fans bestehen. Klopp prägte eben die moderne…